An diesen Abend stand die Situation unseres Trinkwassers im Mittelpunkt . Die agrarpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Gisela Sengl und der kommunalpolitischer Sprecher Jürgen Mistol sprachen zur aktuellen Qualität unseres Trinkwassers und der Gefährdung.
Das Oberpfälzer Trinkwasser wird zu einem hohen Prozentsatz aus Grundwasser gewonnen, daher hat der Schutz des Grundwassers eine sehr hohe Bedeutung für die Qualität unseres Trinkwassers. Durch die industrielle Landwirtschaft wird das Grundwasser durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel belastet. Durch den Ökolandbau kann dies verhindert werden, aber auch die konventionelle Landwirtschaft muss Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers ergreifen, denn bei 6,5 Prozent des gesamten Grundwasseraufkommens in Bayern liegen die Nitratbelastungswerte über 50 mg/l (aktueller Grenzwert). 9,7 Prozent liegen knapp darunter (37, 3 bis unter 50 mg/l) und 13,3 Prozent zwischen 25 bis unter 37,3 mg/l. Die Oberpfalz, Niederbayern und Oberfranken liegen deutlich höher als der bisherige bayerische Durchschnitt. Modelrechnungen haben ergeben, dass bei einer erforderlichen Wasseraufbereitung wegen zur hoher Nitratbelastung die Wasserversorge jährlich 134 Euro pro Haushalt umlegen müssten.
Aber auch Hormone, Arzneimittel und Mikroplastik verunreinigen das Grundwasser und für diese Stoffe gibt es nicht mal Grenzwerte, hier ist dringender Handlungsbedarf.
Deutlich wurde bei dieser Veranstaltung auch, dass Freiwilligkeit bei den Wasserschutzmaßnahmen auf die Dauer nicht ausreicht, es braucht gesetzliche Verordnung wie das neue Güllegesetz, genügend Personal in den Wasserwirtschaftsämter für die Kontrolle der Einhaltung der Verordnungen, aber auch Anreize wie Prämien für Landwirte und eine Umsteuerung der Subventionen in Richtung ökologischer Landwirtschaft.