„Die Zeiten ändern sich“, hat Bob Dylan schon 1964 gesungen. Und in Regensburg kann man mit Fug und Recht behaupten, dass sich die Zeiten geändert haben, zumindest was die politischen Verhältnisse vor Ort angeht.
Als ich das erste Mal und dann auch in den Folgejahren hier beim CSD gesprochen habe, kam von mir regelmäßig die Kritik, dass der damalige Oberbürgermeister den CSD ignoriert, nie ein Grußwort gehalten hat, obwohl kein Verein und keine Veranstaltung von den Grußworten Hans Schaidingers sicher sein konnte.
Ich bin damals noch der etwas naiven Vorstellung nachgehangen und habe geglaubt, er könnte sich vielleicht doch noch einmal eines besseren belehren und den Lesben und Schwulen und allen anderen hier beim CSD die Ehre erweisen, die uns zusteht. Aber er ist seiner konservativen Linie treu geblieben.
Also musste der politische und personelle Wechsel an der Stadtspitze kommen, damit mit Joachim Wolbergs auch endlich ein leibhaftiger Regensburger Oberbürgermeister beim CSD in Regensburgs guter Stube hier auf dem Haidplatz zu uns spricht. Es gibt eben doch Unterschiede in der Politik und bei den Personen, die politische Ämter ausüben.
Wir Grüne, die wir jetzt zur Stadtregierung gehören und die wir mit Jürgen Huber auch den 3. Bürgermeister stellen, fordern in unserem Wahlprogramm, den CSD und andere schwul-lesbische Kulturangebote seitens der Stadt aktiv zu unterstützen. Dafür werden wir uns im Stadtrat in den kommenden Jahren einsetzen, weil wir Grüne sehr großes Interesse daran haben, dass schwul-lesbisches Leben stärker sichtbar wird als bisher.
Und als Euer Landtagsabgeordneter werde ich auch in München im Maximilianeum dafür kämpfen, dass sich auch dort die Zeiten ändern! Und auch dort wird das nur mit einem politischen und personellen Wechsel hinhauen. Von der CSU braucht sich in dieser Hinsicht niemand etwas zu erwarten.
Und jetzt wünsche ich uns noch viel Spaß beim Feiern! Auf dass möglichst bald hier bei uns und in allen Teilen der Welt jegliche Art von Diskriminierung keine gesellschaftlichen und politischen Mehrheiten mehr bekommt, und Toleranz und Vielfalt immer mehr Zuspruch finden.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!