Sehr geehrte Damen und Herren,
Vielen Dank für die Einladung zu ihrer Jahreshauptversammlung.
Bayerns Forstwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Angesichts des Klimawandels sind enorme Kraftanstrengungen beim Waldumbau zu leisten. Wir fordern, dass die Bewirtschaftung der Wälder nicht einzig und allein auf Gewinnmaximierung ausgerichtet wird, sondern die Forstwirtschaft auch ökologische und soziale Belange berücksichtigt. Darum setzen wir uns für eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung ein.
Denn wir sind der Meinung, das der Wald einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl leistet: Er ist Lebensraum von einer Vielzahl von zum Teil sehr seltenen und vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Im Gebirge schützt der Wald uns vor Steinschlägen, Muren und Lawinen. Nur ein gesunder, naturnaher und strukturreicher Wald ist in der Lage, seine vielfältigen Funktionen nachhaltig zu erbringen. Deshalb unterstützen wir den eingeleiteten Waldumbau hin zu stabilen Mischwäldern und naturnahen Dauerwäldern. Das entspricht einer naturgemäßen Waldwirtschaft entspricht, die zudem einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten zugute kommt.
Unsere Wälder müssen in Folge des Klimawandels möglichst rasch in Artenreiche Mischwälder umgewandelt werden. Aus diesem Grund müssen nicht nur entsprechende Fördergelder, wie beispielsweise für Laubholzpflanzung, bereitgestellt werden – auch der Stellenabbau bei der Forstverwaltung muss gestoppt werden. Es kann nicht sein, dass die Forstverwaltung mit immer weniger Personal immer mehr Aufgaben erfüllen muss.
Wir wollen die strukturellen Nachteile im Kleinprivatwald auszugleichen und ebenso die freiwilligen Zusammenschlüsse von Waldbesitzern und Waldbesitzerinnen stärken, indem wir die Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung ausweiten.
Aber für uns ist der Wald nicht nur ein Ort der Erholung und des Naturschutz. Die Forst- und Holzwirtschaft stellt auch einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Sie ist Motor einer nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume. Wir wollen diesen Sektor stärken und weiter ausbauen. Unser Ziel ist es, den nachwachsenden Rochstoff Holz so nachhaltig und naturverträglich wie möglich bereitzustellen und ihn so intelligent und effizient wie möglich zu nutzen.
Den dezentral in der Region wachsenden Rohstoff Holz wollen wir wieder verstärkt den regionalen Wirtschaftskreisläufen zuführen. Die meist klein- und mittelständischen holzverarbeitenden Betriebe brauchen Versorgungssicherheit. Sie sichern wertvolle Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum. Wir fördern das „Holz der kurzen Wege“, das heißt dezentrale Strukturen in der Holznutzung und Holzverwertung. Wir fördern die Wertschöpfungskette „Wald-Forst-Holz“ und nutzen deren positive volkswirtschaftlichen Effekte.
Vorliegende wissenschaftliche Studien und Ökobilanzen belegen, dass die nachhaltige Nutzung und Verwendung von Holz vor allem in langlebigen Produkten nicht nur energieeffizient ist, sondern auch zur Verminderung und Speicherung der Treibhausgasemissionen, also zum Klimaschutz beiträgt.