'Wenn ich groß bin, werde ich Feuerwehrmann'. Dieser fromme Kinderwunsch hat heutzutage nur noch bedingt Gültigkeit. Denn auch die Freiwilligen Feuerwehren in der Oberpfalz könnten mehr Nachwuchs gut gebrauchen. Laut einer Prognose soll die Zahl der Feuerwehrleute im Regierungsbezirk bis 2031 um rund 18 Prozent abnehmen, mehr als im bayerischen Durchschnitt. „Kann die regional erforderliche Mindeststärke dann nicht mehr gehalten werden, hätte dies fatale Folgen für den Brand- und Katastrophenschutz“, befürchtet der Landtagsabgeordnete Jürgen Mistol, der im Landtag von Seiten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für das Feuerwehrwesen zuständig ist.
Die von der Staatsregierung seit Jahren angekündigte Reform des Bayerischen Feuerwehrgesetzes sei deshalb längst überfällig, wolle man den Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft sowie dem gewachsenen Aufgabenspektrum der Feuerwehren erfolgreich begegnen. „Dafür liefert der kürzlich dem Landtag vorgelegte Gesetzentwurf im Großen und Ganzen ein gute Grundlage. Dies ist sicherlich auch der intensiven Einbeziehung der Fachverbände und deren Expertise zu verdanken“, betont Mistol.
Neben Regelungen zur Verbesserung der kommunalen Zusammenarbeit im Feuerwehrwesen gehören die Anhebung der Altershöchstgrenze für aktive Feuerwehrleute von 63 auf 65 Jahren sowie Bestimmungen zur Einrichtung von Kinderfeuerwehren zu den Kernpunkten der Novelle. „Die Möglichkeit, länger Dienst bei der Feuerwehr zu leisten, entspricht dem Wunsch und der körperlichen Konstitution vieler aktiver Feuerwehrleute. Und auch Kinderfeuerwehren, die es vielerorts bereits gibt, sind ein geeignetes Mittel zur Nachwuchsförderung“, erklärt Mistol.
Um die wachsenden Aufgaben künftig auf mehrere Schultern verteilen zu können, sollen zur Unterstützung der Kommandanten und der Kreisbrandräte zusätzliche Fachkräfte bestellt werden dürfen. Die im Gesetz vorgesehenen zusätzlichen Aufgaben dürften laut Mistol aber nicht allein auf Kosten der Kommunen gehen: „Es genügt nicht, allein die gesetzlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Wenn unsere Feuerwehren für Nachwuchskräfte attraktiv bleiben und der demografische Knick bewältigt werden soll, muss der Freistaat gleichzeitig auch für eine bessere finanzielle Ausstattung des Feuerwesens sorgen“, fordert Mistol.