Jürgen Mistol ist mit der Antwort der Bayerischen Staatsregierung unzufrieden „Ignoranz und Verharmlosung der Situation des Grundwassers in der Oberpfalz wird uns teuer zu stehen kommen“, kommentiert Jürgen Mistol, stellvertretender Vorsitzender der bayerischen Landtags-Grünen, die Antwort der Staatsregierung auf seine Anfrage „Aktuelle Situation des Grundwassers in der Oberpfalz“ (siehe unten).
„Wann wird der CSU-Staatsregierung endlich klar, dass wir ein festes Regelwerk statt freiwilliger Maßnahmen für den Qualitätserhalt unseres Grundwasser brauchen“, kritisiert Mistol. Die Landtags-Grünen fordern seit langem verpflichtende Maßnahmen zur Wasserreinhaltung insbesondere für die Landwirtschaft. „Die lange verschleppte und jetzt vor der Verabschiedung stehende Düngeverordnung muss Wirkung zeigen. Dazu gehört, dass kontrolliert und bei Verstößen auch entsprechend sanktioniert wird“, so Jürgen Mistol, „und natürlich müssen unsere Gewässer vor Nitraten und Pestiziden aus den Landwirtschaft besser geschützt werden – etwa durch verpflichtende Gewässerrandstreifen.“
Der Abgeordnete warnt vor einer immer teureren Wasseraufbereitung in den Kommunen. Immer mehr Städte und Gemeindem müssen ihr Wasser mit Anlagen aufbereiten, so zum Beispiel Schnaittenbach und Maxhütte-Haidhof die Aktivkohlefilteranlagen zur Pestizidentfernung installiert haben und auch Kastl, dort ist seit 2016 die Aktivkohlefilteranlage in Betrieb. Allein in der Oberpfalz gibt es 157 Anlagen mit "Denitrifikationsstufe". Und die Wasserwirtschaftsämter empfehlen aktuell den Gemeinden Kulmain und Pechbrunn die Nachrüstung mit Denitrifikationsstufen. „Hier gilt es an der Wurzel anzusetzen, um das Wasser vor Belastungen und Verunreinigungen zu schützen, alles andere wird für die Verbraucherinnen und Verbraucher teuer ...“, so Jürgen Mistol.
Mistol verweist auf Zahlen zu Atrazin- und Nitrat-belasteten Brunnen in Oberpfalz, die aus seiner aktuellen Anfrage (siehe Anhang) hervorgehen. „Der Einsatz der Pestizide im in der Landwirtschaft liegt Jahre zurück. Jetzt werden Grenzwerte in unseren Brunnen überschritten und die Kommunen stehen vor großen Problemen“, ärgert sich Jürgen Mistol. „Aber auch heute werden noch zu viele Pestizide auf den Äckern ausgebracht. Das sind Gifte, die übermorgen in unserem Grundwasser landen.“
Die Ergebnisse der Risikoanalyse zeigen deutlich, dass ein hoher Anteil des Grundwasserkörpers in einem schlechten chemischen Zustand ist und weitere Kommunen bei Aufbereitung des Wassers nachrüsten müssen. Es wird seitens der Staatsregierung einfach zu wenig getan, sie muss den eigenen Worten endlich Taten folgen lassen und effizient handeln und klare Regeln beschließen“, stellt Jürgen Mistol fest.