Frau Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen!
"Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit, und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit." – Das schreibt der Dichter Joachim Ringelnatz. Kolleginnen und Kollegen, die positiven Wirkungen des Sports für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sind seit jeher anerkannt. Gerade weil die körperliche Arbeit in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung verliert und zunehmend Bewegungsmangel, Überernährung und Zivilisationskrankheiten zu verzeichnen sind, kommt dem Sport heutzutage eine wachsende Bedeutung zu. Gleichzeitig ist er nicht nur für das Wohl- befinden jedes Einzelnen, sondern auch für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft enorm wichtig. Es sind die circa 17.000 Sportvereine mit fast fünf Millionen Mitgliedern im Freistaat – Herr Kollege Lederer, ich habe aufgerundet –, die unser gesellschaftliches Miteinander in der Stadt und auf dem Land nachhaltig prägen. Die Ausübung von Sport und die mit ihm verbundene Vereinskultur leisten einen Beitrag zur Gesundheit, zu Demokratie, Identifikation, Integration und zur Einübung sozialen Verhaltens, um nur einige wichtige Effekte für unsere Gesellschaft zu nennen.
Doch der demografische Wandel schlägt sich in Bayern auch negativ auf die Sportstätteninfrastruktur nie- der. Viele Turnhallen und Sportanlagen stammen noch aus den 1970er-Jahren und sind heute teilweise in sehr marodem Zustand. In diesem Zusammenhang darf ich Sie auch daran erinnern, dass wir kürzlich im Rahmen der Anhörung zur Schwimmfähigkeit über die prekäre Situation kommunaler Schwimmbäder diskutiert haben. Die Situation ist nahezu identisch. Gerade in den von Demografie negativ betroffenen bzw. konsolidierenden Kommunen fehlt den Sportvereinen die finanzielle Unterstützung durch die Kommunen für den notwendigen Erhalt von Sportstätten.
Kolleginnen und Kollegen, zwar gibt es für schulische Sportanlagen hinreichende Fördermöglichkeiten nach Artikel 10 FAG und für den vereinseigenen Sportstättenbau ein staatliches Förderprogramm. Doch die Förderkonditionen werden dem Bedarf in struktur- schwachen Gemeinden nicht gerecht, zumal die dafür bereitgestellten Mittel nicht ausreichend sein dürften, nachdem die Fördertatbestände ausgeweitet wurden. Kürzlich wurde der Abschlussbericht der Enquete- Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern" vorgelegt. Auch dieser hat einen Handlungsbedarf aufgezeigt. Derzeit existiert kein allgemein anerkanntes Instrument, welches eine Unterversorgung mit Sportstätten definiert. Weil es uns GRÜNEN ein großes Anliegen ist, dass in allen Regionen Bayerns gleiche Chancen bestehen, halten wir es für unausweichlich, den Förderbedarf zu ermitteln und daraus in Abstimmung mit den zuständigen Verbänden geeignete Förderinstrumente für die Unterstützung von Sportstätten in strukturschwachen Räumen zu entwickeln. Gegebenenfalls lassen sich hierbei Synergieeffekte aus der eingesetzten Arbeits-
gruppe zu den kommunalen Schwimmbädern erzielen. Kolleginnen und Kollegen, deshalb stimmen wir GRÜNE heute beiden Anträgen zu.
(Beifall bei den GRÜNEN)