„Operation gelungen“, so das Fazit über die Auswirkungen der Reform des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes. Auf Antrag der Grünen legte die Staatsregierung diese Woche im Innenausschuss ein Jahr nach Inkrafttreten der Neuregelungen eine erste Bilanz vor. Rettungsdienst und Notfallmedizin stehen in einer engen wechselseitigen Beziehung. Zur Straffung und Professionalisierung wurden deshalb nicht nur die ärztlichen Leitungsfunktionen innerhalb des Rettungsdienstwesens neu strukturiert, sondern auch die Delegation an den Notfallsanitäter als neue Aufgabe eingeführt. Damit wird ermöglicht, dass qualifizierte NotfallsanitäterInnen mit einer entsprechenden Ausbildung künftig heilkundliche Maßnahmen ohne Anwesenheit eines Notarztes durchführen dürfen. Hierbei handelt es sich um fünf genau definierte Maßnahmen, sog. „Standard Operating Procedures (SOP)“, die Behandlungssicherheit für die PatientInnen und gleichzeitig Rechtssicherheit für die Beteiligten des Rettungsdienstes gewährleisten. „Im Notfall zählt jede einzelne Sekunde. Eine hochwertige Versorgung aller PatientInnen kann nur dann gewährleistet sein, wenn auch nichtärztliches Personal notwendige Maßnahmen ergreifen darf, um das Notarztsystem an anderer Stelle zu entlasten“, lobt Mistol. Und hofft in diesem Zusammenhang, dass die Delegation weiterer Maßnahmen an Notfallsanitäter geprüft wird. Entgegen aller Befürchtungen hat die Reduzierung der Anzahl der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst nicht zu Problemen geführt, sondern im Gegenteil konnte durch die Schaffung neuer hierarchischer Strukturen und bessere Anbindung an die staatliche Verwaltung die Qualität im Sinne der Patientenversorgung deutlich verbessert werden. Die Grüne Landtagsfraktion hatte der Gesetzesänderung nach intensiven Diskussionen ebenfalls zugestimmt, zugleich aber eine Evaluation verlangt. „Die rasche Umsetzung der Reformen und Besetzung der neu geschaffenen Stellen zeigt, dass die Umstrukturierung erste Früchte trägt. Und wir werden auch weiterhin Maßnahmen zur Verbesserung im Rettungsdienst begleiten und unterstützen“, erklärt Mistol.