Der Gedenkweg führte zu folgenden Stationen:
Im März 1945 waren 400 Gefangenen des Außenlagers Colosseum des KZ Flossenbürg zur Zwangsarbeit bei der Reichsbahn in Regensburg eingesetzt. Für diejenigen, die den Terror bis dahin ertragen hatten, begann in der Nacht vom 22. auf den 23. April der Todesmarsch. Die Befreiung erlebten nur wenige nach 278 km am 1. Mai bei Laufen an der Salzach.
Auf dem Neupfarrplatz wurde der Opfer der „Neupfarrplatzgruppe“ (Oktober 1942 – Juni 1943) gedacht: Josef Bollwein, Postfacharbeiter; Johann Eibl, Vorarbeiter; Josef Haas, Invalide; Franz Herzog, Arbeiter bei der Wehrmacht; Johann Kellner, Arbeiter; Max Massinger, Gastwirt; Johann Schindler, Kasseninspektor; Georg Zaubzer, städt. Arbeiter. Sie wurden ermordet, weil sie sich gegen den Krieg und für die Beseitigung des NS-Regime äußerten.
Die rund 400 Juden in Regensburg wurden enteignet, beraubt und verschleppt. An die 270 wurden ermordet. Unter ihnen Alice Heiß im KZ Auschwitz und Simon Oberdorfer in KZ Sobibor. Im April 1942 fanden die ersten Deportationen statt, im April 1945 die letzten. Die Synagoge wurde zerstört – vor 75 Jahren.
Wolfgang Waller, Häftling mit dem lila Winkel der Zeugen Jehovas, starb als christlicher Märtyrer am 6. Juli 1940 im KZ Mauthausen. Drei aktive Gruppen der Ernsten Bibelforscher leisteten in Regensburg Widerstand gegen das NS-Regime und verweigerten den Kriegsdienst.
In Erinnerung an die Frauendemonstration für die kampflose Übergabe der Stadt wurden die Opfer des 23. April 1945 geehrt: Dr. Johann Maier, Domprediger (39), Josef Zirkl, Lagerarbeiter (70), Michael Lottner, Hauptwachtmeister a.D. (46). Sie wurden ermordet, weil sie das Ende des Krieges und die kampflose Übergabe der Stadt forderten.