Immer mehr junge Menschen verlassen die Dörfer und die CSU-Regierung ist weder Willens noch in der Lage, dieses Problem in Angriff zu nehmen“, so Markus Ganserer, “. Was aber genau sind die Gründe für diese Entwicklung? Arbeitsplätze sind das eine, oftmals sind es aber vor allem die weichen Standortfaktoren, die den entscheidenden Ausschlag geben. „Wenn in einem Dorf die Nahversorgung wegbricht, Freibäder zugeschüttet werden und der Bus nur noch dreimal am Tag fährt, dann fehlt es an ausreichend Lebensqualität.“
Im Rahmen der Tour „So lebt Bayern - Gleiche Chancen, egal wo du lebst" möchte sich Markus Ganserer, grünes Mitglied in der Enquete-Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse, gemeinsam mit Jürgen Mistol die Unterschiede zwischen dem Leben in der Stadt und auf dem Land in der Oberpfalz genauer ansehen.
Als erstes Stand der Erfahrungsaustausch über das Angebot „Mobile Sparkasse“ in Parkstein mit Vorstandsvorsitzender Josef Pflaum und Vorstandsmitglied Herr Gerhard Hösl der Vereinigte Sparkassen Eschenbach i.d.OPf. Neustadt a.d.Waldnaab auf dem Programm. Gerade für ältere Menschen ist der Weg zur Sparkassenfiliale oft zu weit ist, deshalb hat die Sparkasse das mobile Angebot entwickelt, so kommt die Filiale vor Ort. Und das Angebot ist ein Erfolg, es wird von den Menschen vor Ort gut angenommen. So wird die Lebensqualität auch in kleineren Dörfern aufrecht erhalten.
Im Anschluss ging es zum Erfahrungsaustausch zum Projekt Digitales Dorf mit der Steinwald Allianz, dies ist ein Förderprojekt des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Gemeinsam mit den beiden grünen Kreisrätinnen Heidrun Schelzke-Deubzer und Lisa Rauh, dem Vorsitzenden der Steinwald-Allianz, Bürgermeister Hans Donko, und dem Geschäftsführer der Steinwald-Allianz, Martin Schmid, wurde über Inhalte und Anliegen des Projektes diskutiert. Im Projekt soll eine mobile Nahversorgung entwickelt werden, die Bürgerinnen und Bürger, regionale Erzeuger und bestehende Dorfläden vernetzt werden.
Die Landtagsgrünen fordern daher eine Mobilitätsgarantie für ganz Bayern. Alle Orte in Bayerns sollen an 7 Tagen in der Woche von Früh Morgens bis spät Abends mit dem Öffentlichen Nahverkehr erreichbar sein: Das heißt nicht dass im Stundentakt leere Busse durch die Landschaft gondeln, aber wenn jemand eine Verbindung braucht, dann muss ihm auch was angeboten werden. "Das Projekt BAXI des Landkreises Tirschenreuth kommt der Forderung der Landtagsgrünen schon sehr nahe“ so das Fazit der Jürgen Mistol und Markus Ganserer nach einer Probefahrt von Tirschenreuth nach Bärnau. Erst zum Jahreswechsel wurde der Förderzeitraum für zunächst drei weitere Jahre verlängert. Die ständig steigenden Fahrgastzahlen zeigen, dass der Bedarf vorhanden ist. Die Grünen wollen sich deshalb dafür einsetzen, dass solche flexiblen Bedienformen auch dauerhaft gefördert werden. „ Wenn die CSU-Regierung in München schon 3,8 Milliarden Euro für den 2. S-Bahn Tunnel vergraben will, dass muss im Sinne gleichwertiger Lebensverhältnisse auch in ländlichen Regionen ein Mindestmaß an Öffentlichen Nahverkehr angeboten werden.
Der städtebauliche Grundsatz 'Innen- vor Außenentwicklung' ist einer, den die Grüne nicht nur wegen des Themas Flächensparen sehr ernst nehmen. Der Markt Waidhaus setzt ebenfalls auf eine attraktive Ortsmitte, wovon sich Markus Ganserer und Jürgen Mistol bei einem Gespräch mit Bürgermeisterin Margit Kirzinger und Beate Schneider von den örtlichen Grünen in Waidhaus direkt vor Ort überzeugen konnten.
Zum Abschluss der Tour 'Gleichwertige Lebensverhältnisse' in Oberpfalz tauschten sich die beiden Abgeordneten in Weiden mit Robert Drechsel und Thomas Heigl vom Vorstand der Kreisstelle Weiden-Neustadt Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband) zur Situation der Hotels und Gaststätten in der nördlichen Oberpfalz aus.