Interessante Gespräche und Vorortbesichtigungen standen auf dem Programm: Erste Station war Weiden, der Besuch im Energietechnologische Zentrum, das gerade am 12.9.2014 sein zweijähriges Bestehen beging. Die Arbeit des Zentrums ist geprägt von der Beratung für Bürger, Unternehmen und Kommunen. Ob es nun um Energieeinsparungen geht oder um den Einsatz Erneuerbarer Energien - das ETZ ist kompetenter Beratungspartner für die ganze Region, eben nicht nur für die Stadt Weiden. Der Geschäftsführer Mathias Rösch erläuterte anschaulich die Schwerpunkte seiner Arbeit, vor allem aber seine zukünftigen Projekte, so ganz aktuell die Studie zu energieeffizientere Beleuchtungsanlagen in Schulen. Schwieriger stellt sich die Situation für die Bürgerenergie Oberpfalz Nord dar. Aufgrund der neuen Rahmenbedingungen zur Förderung von PV-Anlagen und der Anlagenversorgung der kommunalen Einrichtungen gingen der BEON erstmals die Projekte aus. Aber es gibt Hoffnung auf neue PV-Projekte. Für Windkraftprojekte stellt sich die Situation noch schlechter dar aufgrund der Windkraftverhinderungspolitik der Bayerischen Staatsregierung - die 10H-Regelung wirft ihre Schatten voraus.
Zweite Station war die Besichtigung des Windmessmastes der Firma NES GmbH auf dem Hessenreuther Berg. Die Windmessdaten liefern die Basis für die Errichtung neuer Windanlagen in der Region und die Zahlen sind mehr als erfreulich. Die prognostizierte gemessene Wind-Effizienz ist annährend vergleichbar mit der von Onshoreparks an der Nordseeküste und das mitten in der Nördlichen Oberpfalz. Die neuen Windkraftprojekte der Firma sind kurz vor dem Genehmigungsverfahren. Bleibt zu hoffen, dass sie schnell umgesetzt werden und damit die Energiewende vorangetrieben wird.
Dritte und letzte Stadtion an diesem Tag war der Besuch von Neue Energie West eG, einer interkommunalen Genossenschaft von 17 Kommunen unter Beteiligung der Bürger-Energiegenossenschaft West eG. Getreu dem Motto "Aus der Region für die Region" wird hier sehr erfolgreich an der Energiewende vor Ort gearbeitet. Und der Erfolg gibt den engagierten Genossen Recht: als viertgrößte Energiegenossenschaft in Deutschland betreiben sie sehr erfolgreich eigene Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung und bieten den Mitgliedern einen eigenen kostengünstigen "grünen" Stromtarif an. Ein Vorzeigeprojekt mit verlässlichen Renditen und einer hohen Eigenkapitalquote. Und neue Projekte sind in Planung sowohl im Bereich der Photovoltaik wie auch der Windkraft. Bleibt zu hoffen, dass die Bayerische Staatsregierung wie auch die Bundespolitik den Wert solcher Genossenschaften erkennt und die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen für die Zukunft schafft.