Auf Initiative der Weidener Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen besuchte eine Gruppe grüner Mitglieder und Interessierter die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Deren Leiter, Dr. Jörg Skriebeleit, blickte auf 20 Jahre Neukonzeption zurück und vermittelte in einem so informativen wie anregenden Rundgang die Relevanz des Ortes für Einwohner und Geschichte der Region.
Deutlich macht Jörg Skriebeleit, dass sich die Gedenkstätte nicht als "Symbolpolitische Eventagentur" versteht. Im Gegenteil die Gedenkstätte hat keine fertigen Antworten parat, sondern stellt ganz viele Fragen. Jede Besucherin und jeder Besucher muss seine eigenen Antworten finden und dabei unterstützen die erstklassigen Ausstellung der Gedenkstätte. Aber auch das pädagogische Gesamtkonzept trägt dazu bei. Die Projekttage werden stark nachgefragt, ob nun von Schulen, Polizei- und Pflegeausbildungsstätten.
Natürlich ist die Gedenkstätte mit der aktuellen Flüchtlingssituation konfrontiert. In Planung ist in diesem Zusammenhang ein pädagogisches Projekt mit der Gedenkstätte Buchenwald. Die aktuelle Situation stellt die Gedenkstätten vor große Herausforderungen, denn mit den Flüchtlingen kommen Menschen zu uns mit ganz realen Kriegserfahrungen, für die die Gedenkstätten Plattform und Labor sein wollen, denn es geht nicht darum diese Menschen in eine geschichtliche Leitkultur "reinzupressen". Es geht um eine reflektierte Offenheit gegenüber den Flüchtlingen, es geht darum sie ernst zunehmen. Aber gleichzeitig antijüdischen Ressentiments zu begegnen, denn die KZ-Gedenkstätten sind der eindeutige Beweis dafür, dass es den Holocaust gegebene hat und diese Erinnerung wachzuhalten liegt in der Verantwortung der Gedenkstätten, so Jörg Skriebeleit bei der Diskussion im Gedenkstättencafe.