Schnell, nachhaltig und bezahlbar. Das sind die drei Ansprüche, die wir Grüne im Landtag an den Bau der vielen neuen Wohnungen stellen, die wir in Bayern dringend brauchen, um die weiter wachsende Nachfrage aufgrund des verstärkten Zuzugs und des schon länger bestehenden Wohnraummangels in den Ballungsgebieten zumindest einigermaßen befriedigen zu können. Dabei darf man auch nicht davor zurückscheuen, neue Wege zu gehen. Die Überbauung von Parkplätzen ist zweifelsfrei eine von mehreren Optionen. Es gibt aber weitere Flächen, die derzeit vom Autoverkehr belegt sind und auf denen ebenfalls Wohnungen realisierbar wären: Nicht mehr benötigte überbreite Straßenschneisen, die vielfach ab den 1950er Jahren bis in die 70er durch unsere Städte geschlagen wurden. Auf diesen versiegelten Flächen könnte viel neuer Wohnraum errichtet werden, ohne ökologisch wertvolle Grünflächen opfern zu müssen. Da diese Flächen in öffentlicher Hand sind, lassen sich diese obendrein schneller als manch andere als Bauland mobilisieren. Gleichzeitig sollten die Potenziale der Nachverdichtung mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der Wohnqualität stärker in den Blick rücken. Um Flächenfraß und Versiegelung entgegenzuwirken, sollte auch höher gebaut werden als bisher. Um ausreichend Bauland zu mobilisieren, braucht es zudem eine aktive Liegenschaftspolitik und den Willen der CSU-Regierung, staatliche Grundstücke für bezahlbaren Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Ein Bauland- und Leerstandskataster könnte hier Abhilfe schaffen. Und die Kommunen brauchen Unterstützung beim Erwerb vergünstigter Bundesliegenschaften im Rahmen der Kasernenkonversion. Zudem kann die Verbesserung steuerlicher Abschreibungsmöglichkeiten den Bau bezahlbarer Wohnungen ankurbeln, wenn diese auf angespannte Wohnungsmärkte begrenzt und an soziale Kriterien gekoppelt sind. Ein großer Beitrag zur Kostensenkung wäre durch die Flexibilisierung oder gar Streichung der Stellplatzregelungen erreicht. Alles in allem braucht es beim Wohnungsbau mehr Engagement der CSU-Regierung und nicht zuletzt die ein oder andere unkonventionelle Idee.