Aufmerksam auf das Thema PFT-Belastung wurde der Oberpfälzer Grünen- Landtagsabgeordnete Jürgen Mistol durch die hohe Kostenbelastung für die Umweltsanierung der ehemaligen Air Base Bitburg. Schon mehr als zehn Millionen Euro hat der Bund ausgegeben, um die Umweltschäden dort zu beheben. Und die neuesten Messungen zeigen, dass nicht nur die Bäche rings um den Flugplatz erheblich mit perfluorierten Tensiden (PFT) belastet sind, die nach Tierversuchen im Verdacht stehen krebserregend zu sein, sondern auch die Böden und das Grundwasser. Die Löschschäume, die dort jahrzehntelang bei Übungen versprüht wurden, enthielten PFT. Außerdem wurde auch beim Flughafen Nürnberg eine PFT-Belastung des Grundwassers festgestellt, umfangreiche Umweltsanierungsmaßnahmen waren die Folge.
Vor diesem Hintergrund stellte Jürgen Mistol seine Anfrage an die Bayerische Staatsregierung zur Verwendung von PFT-haltigen Löschschäumen auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr. Und die Staatsregierung bestätigte, es wurden und werden solche PFT-haltige Löschschäume auf den Truppenübungsplatz verwendet. Allerdings erhielt er keine Antwort auf seine Frage nach der Belastung der Böden und des Grundwassers. Die Staatsregierung antwortete lediglich, dass die US Army zu weiteren Untersuchungen aufgefordert wurde.
Jürgen Mistol ist besorgt: „Bitburg und Nürnberg haben gezeigt zu welchen Umweltbelastungen PFT-haltige Löschschäume führen. Ich erwarte daher konkrete Untersuchungsergebnisse zur Umweltbelastung in Grafenwöhr.“ Er kann nicht nachvollziehen, dass die Bayerische Staatsregierung hier nicht längst gehandelt hat. „Sauberes Grundwasser ist ein hohes Gut. Wenn ein Gefährdungspotential vorliegt, muss schnell gehandelt werden“, empört sich Mistol. Zumal es umweltverträglichere Alternativen gerade für Übungszwecke gibt (http://www.lfu.bayern.de/analytik_stoffe/loeschschaeume/index.htm).