Gemeinsam mit Stadträtin Maria Simon durfte Jürgen Mistol seine alte Schule, das Albrecht-Altdorfer Gymnasium, besuchen, um mit Schüler*innen der 12. Klasse über deren brennende Fragen zu sprechen. Gleich zu Beginn erwiderte Jürgen Mistol auf die Frage, ob man Politikwissenschaft studieren müsse, um Politiker*in zu werden, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, politisch aktiv zu werden und sich zur Wahl stellen zu lassen – unabhängig vom beruflichen Werdegang. Denn die Zusammensetzung eines Parlaments solle möglichst die Gesellschaft widerspiegeln – auch mit Blick auf die dort vertretenen Berufe.
Den größten Themenblock nahmen an diesem Nachmittag aber Fragen zum Thema Umweltschutz ein. Nicht nur mit den beiden Politiker*innen, sondern auch in der Diskussion untereinander bewiesen die neugierigen Schüler*innen ihr Wissen und einen sehr respektvollen Umgang miteinander. Nachdem Maria Simon und Jürgen Mistol zunächst erklärt hatten, weshalb die Installation von PV-Anlagen mittlerweile auch auf Gebäuden unter Denkmalschutz möglich seien, bezogen sie ausführlich zum Thema Stadtbahn Stellung.
Maria Simon bezeichnete diese als ein Herzensanliegen der Grünen. Da viele der Schüler*innen eine Straßenbahn ebenfalls befürworteten, betonte Maria Simon gleichzeitig, dass aber auch diejenigen mittels Beteiligungsverfahren und Dialogforen angesprochen werden müssten, die den Bau kritisch sehen. Auch Jürgen Mistol betonte die Notwendigkeit einer Straßenbahn, um die Regensburger Innenstadt weitestgehend autofrei zu machen. Dabei sei die Stadtbahn kein isoliertes System, sondern müsse gerade mit den Stadträndern verknüpft werden, um den Menschen außerhalb der Stadt ebenfalls Alternativen zum Auto bieten zu können. Auf die kritische Nachfrage eines Schülers, wie denn beide Mandatsträger*innen zum Gymnasium gelangt waren, konnten Maria Simon und Jürgen Mistol darauf verweisen, dass sie wie auch heute entweder gar nicht oder nur in Notfällen mit dem Auto fahren und stattdessen den ÖPNV oder das Rad nutzen.
Angesprochen auf den zunehmenden Flächenverbrauch und damit einhergehenden Rückgang der Biodiversität kritisierte Jürgen Mistol das gebrochene Versprechen der bayerischen Staatsregierung, den täglichen Flächenverbrauch auf 5 Hektar zu begrenzen, und plädierte für eine Siedlungsentwicklung in die Höhe und weniger in die Fläche.
Und auch beim Thema Fachkräftemangel und demographischer Wandel zeigten die Schüler*innen, dass sie sehr sensibel für die aktuellen Probleme sind, und diskutierten mit den Grünen Politiker*innen über Möglichkeiten, mehr Erzieher*innen für die KITA zu gewinnen und den Einklang von Familie und Beruf zu fördern.
Auch wenn die Schulglocke nach knapp eineinhalb Stunden weitere Fragen der interessierten Schüler*innen unterband, waren diese sehr dankbar für die Gelegenheit, mit zwei Abgeordneten diskutieren zu können.