Die Staatsregierung lobt sich auch dieses Jahr dafür, dass die Wohnungsbaugenehmigungen im Freistaat 2020 wieder auf Rekordniveau liegen. Wurden 2019 75.540 Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäude gezählt, sind es 2020 77.743 und damit ein plus von rund 2,9 %. Eine Baugenehmigung ist aber noch längst keine bezugsfertige Wohnung. Es klafft eine Lücke zwischen Baugenehmigungen und -fertigstellungen. Grund für mich, bei der Staatsregierung den Stand der Wohnungsbautätigkeit im Freistaat mit einer Anfrage genauer abzufragen.
Das Verhältnis der Wohnungsbaufertigstellungen zu den Wohnungsbaugenehmigungen lag 2018 bei 83,2 % und ist 2019 auf 79,1 % gesunken. Aber auch hier muss man unterscheiden, denn während dieses Verhältnis bei Einfamilienhäusern bei über 90 % liegt, beträgt es bei Mehrfamilienhäusern 2019 lediglich 77,1 %. Auffallend ist vor allem, dass der Anteil der geförderten Wohnungen an den Baugenehmigungen seit 2018 wieder stark rückläufig ist. Waren es 2018 11,3 %, sind es 2020 nur noch 7,2 %.
Während in den letzten drei Jahren die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 2,8 % gestiegen sind, ist die Zahl der genehmigten Mehrfamilienhäuser im gleichen Zeitraum um 1,8 % gesunken. Ein enormer Anstieg der Baugenehmigungen ist hingegen bei den Zweifamilienhäusern zu verzeichnen. Warten es 2018 2.310 Baugenehmigungen, sind es 2020 3.1.30 und damit ein satter Zuwachs von 35,5 %. Die durchschnittliche Zeitspanne von Baugenehmigung bis Fertigstellung beträgt bei Ein- und Zweifamilienhäusern 22 und bei Mehrfamilienhäusern 27 Monate.