Weniger Energieverbrauch schon bei der Herstellung, gute Wohnqualität und geringe Probleme bei der Entsorgung: Holzfenster haben viele Vorteile, die den Abgeordneten aus Bundes- und Landtag beim politischen Brunch des Bundesverbandes ProHolzfenster nahegebracht wurden. Gemeinsam mit Harald Schwartz und Reinhold Strobl war ich die Schreinerei Seitz in Weigendorf eingeladen.
Holz hat sich unbestreitbar als „Baustoff der Zukunft“ etabliert und ist auch beim Wohnungsbau immer beliebter. Holzbauten bieten nicht nur eine lange Lebensdauer und hohe Wohnqualität, sondern in vielerlei Hinsicht auch energetische Vorteile.
Auf Gebäude entfallen in Deutschland knapp 40 % des Energieverbrauchs, gut 50 % des Abfallaufkommens und rund ein Drittel der CO2-Emissionen. Entsprechend groß ist das Potential, durch Sanierungen an Bauwerken Energie einzusparen und die Klimaschutzziele, zu denen sich Deutschland international verpflichtet hat, zu erreichen.
Allerdings sind es nicht Neubauten, die den bundesweiten Energiebedarf maßgeblich bestimmen, sondern bereits bestehende Gebäude. Eine Schlüsselrolle bei der Energieeinsparung kommt daher der Gebäudesanierung zu.
Gebäudesanierungen sind an energetische Anforderungen geknüpft, die in der Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt sind. Auf Wirken von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN konnte in der derzeitigen Fassung vom Mai 2014 die ursprüngliche Schlechterstellung von Naturdämmstoffen zurückgenommen werden. Das macht es nun leichter, bei der energetischen Gebäudesanierung Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Holz einzusetzen.
Damit wurde eine Änderung erzielt, die längst überfällig war - führt man sich die vielen energetischen Vorteile vor Augen, die der Baustoff Holz - und damit auch das moderne Holzfenster - bietet.
Wie der Bundesverband ProHolzfenster e.V. errechnet hat, könnte man über 18 Millionen Tonnen CO2 einsparen, wenn man alle zu sanierenden Fenster in Deutschland gegen Holzfenster austauschen würde. Denn das im Holz gebundene CO2 wird langfristig im Bauwerk eingelagert und ist damit der Atmosphäre entzogen.
Hinzu kommt, dass schon bei der Herstellung eines Holzfensters eine deutlich geringere Energiemenge benötig wird, als bei der Produktion von Fensterrahmen mit künstlichen Werkstoffen.
Weiterhin müssen Holzfenster nach ihrer Nutzung nicht aufwendig recycelt oder deponiert werden. Im Gegenteil, Forschungen gehen sogar davon aus, dass Holz künftig zu neuen Werkstoffen verarbeitet werden kann. So wird das moderne Holzfenster sogar zu einem Energieträger.
Nicht unerwähnt bleiben darf auch die wichtige Funktion des modernen Holzfensters beim Denkmalschutz. Gerade in Regensburg gibt es eine große Zahl an erhaltenswerten Gebäuden aus dem Mittelalter - eine Zeit in der Holz der dominierende Baustoff war. Besser als mit jeglichen anderen Materialien, kann durch den Einbau von modernen Holzfenstern bei der Sanierung der epochentypische Charakter der Bauten und damit auch der historische Charme von Städten wie Regensburg gewahrt werden.
Damit das moderne Holzfenster seinen nicht unwesentlichen Beitrag zur klimafreundlichen und denkmalgerechten Energetischen Sanierung leisten kann, liegt es letztlich an der Politik, die Rahmenbedingungen für die energetische Gebäudesanierung noch besser zu machen.
Ganz besonders im Bereich der steuerlichen Förderung ist noch viel zu tun. Etwa sind ökologische Baustoffe in den KfW Gebäudesanierungsprogrammen stärker zu berücksichtigen und über die Möglichkeiten der Energieeinsparung durch bessere Heizeffizienz hinaus auch an ihren zusätzlichen CO2-Einsparpotentialen zu bewerten.
Schließlich ist eine Reform des Fördersystems, die die Substitution von klima- und umweltschädlichen Baumaterialien durch ökologische Baustoffe weiter begünstigt, nicht nur ein wichtiger Baustein für den aktiven Umweltschutz. Ökologischere Förderprogramme können zugleich auch Konjunkturprogramm für Wirtschaft und Handwerk sein. Ein Handwerk, das etwa die Schreinerei Seitz mit ihren 21 Mitarbeitern und gemeinsam mit den weiteren rund 360 Mitgliedsbetrieben von ProHolzfenster seit Jahrzehnten pflegt und perfektioniert. Und das schon heute entscheidend dazu beiträgt, den klimaneutralen Gebäudebestand von morgen möglich zu machen.