Auf Einladung des Grünen Ortsverbands Burglengenfeld diskutierte Jürgen Mistol im Rahmen eines Online-Podiums mit dem Schwandorfer Grünen-Kreisrat Rudi Sommer und Benedikt Göhr vom städtischen Wirtschaftsforum das Thema E-Mobilität in Burglengenfeld mit dem Schwerunkt der Errichtung und Förderung von E-Ladesäulen. Der Grüne Ortsvorsitzende Norbert Wein begrüßte alle Gäste und Diskutanten. Ziel der Veranstaltung sei es Ideen für eine Stärkung der E-Mobilität vor Ort zu entwickeln. Dazu wollen die Grünen auch Wirtschaft und Gewerbetreibende einbinden.
Jürgen Mistol brachte die Perspektiven des Landtagsabgeordneten und Regensburger Stadtrats ein. Das Thema E-Mobilität sei im letzten Jahr ein Schwerpunkt der Landtags-Grünen gewesen. Bayern habe hier noch Aufholbedarf. Anspruch der Grünen sei es, dass die Autos der Zukunft in Bayern produziert werden. Darauf würden sich Firmen wie BMW schon seit längerem vorbereiten. Es sei ein wichtiger Faktor für die ökologische Modernisierung der Wirtschaft, die in einigen Regionen Bayerns stark von der Auto- und Zulieferindustrie geprägt ist. Hierfür sei seine höhere Nachfrage essentiell, die durch passende politische Rahmenbedingungen erreicht werden müsse, z. B. eben auch über die Förderung von E-Ladeinfrastruktur.
Kreisrat Rudi Sommer betonte, dass der Verkehrssektor bislang relativ wenig zur CO2-Einsparung beigetragen hat. E-Mobilität sei als klimaschonende Lösung für den Individualverkehr im ländlichen Raum anzusehen, der im Gegensatz zu Städten häufig über kein dichtes ÖPNV-Netz verfüge. Hier habe das Städtedreieck um Burglengenfeld den Vorteil der dichten Besiedelung und der hoffentlich zeitnahen Reaktivierung der Bahnstrecke Burglengenfeld-Maxhütte. Benedikt Göhr verwies darauf, bei der Frage der E-Ladesäulen komme es ganz zentral auf die Standorte an. Mittels einer Kurz-Umfrage unter städtischen Gewerbetreibenden zeigte der deren Sichtweisen auf. Auch der Faktor Bequemlichkeit würde eine Rolle spielen, dem mit einem einfachen Bezahlsystem Rechnung getragen werden könne. Aktuell sei der Ausbau von E-Bike-Stationen interessanter. E-Ladeinfrastruktur für Autos sah Göhr vor allem als lohnende Ergänzung für Parkhäuser an.
In der anschließenden Diskussion beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit aktuellen Förderprogrammen, E-Mobilität am Arbeitsplatz und möglichen Anreizen für Besitzer*innen von E-Autos und -Bikes im Innenstadtbereich, z. B. kostenloses Parken oder Laden, so ein Vorschlag von Sommer. Mistol wies darauf hin, dass der Verkehr häufig das Einkaufserlebnis störe und brachte die Idee ein, die Belieferung von Geschäften mithilfe eines E-Fahrzeugs in der Innenstadt zu bündeln. Göhr betonte, dass Gewerbetreibenden Fördermöglichkeiten mit Blick auf Nutzer*innen von E-Mobilität in gut aufbereiteter Form vermittelt werden müssten, um durchzudringen. Dazu, so Norbert Wein abschließend, könne sich für Burglengenfeld auch ein Blick in vergleichbare Städte und auf deren Initiativen lohnen. Er dankte allen für den interessanten und erkenntnisreichen Abend.