Von 14. bis 17. Mai konnte sich Jürgen Mistol auf der Informationsreise seines Ausschusses in Kopenhagen mit seinen dänischen Kolleg*innen sowie Expert*innen austauschen. Dabei stand der erste Thementag ganz im Zeichen der Baupolitik. Zuerst erhielt die Delegation beim Besuch des State of Green einen Einblick in die Energiepolitik Dänemarks, bevor sie mit dem Architekturbüro COBE das Quartier Nordhavn erkundete, das als internationales Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung gilt und in dem einmal mehr als 40.000 Menschen wohnen sollen. Nach einem kurzen Besuch der deutschen Botschaft verschafften sich die Abgeordneten außerdem einen Eindruck vom Umgang mit alter Bausubstanz im Stadtteil Carlsberg-City.
Um die Stadt Kopenhagen schnell und unkompliziert besichtigen zu können, stiegen die Politiker*innen am nächsten Tag auf die Fahrräder, mit denen sie zur Europäischen Umweltagentur und zum Folketing, dem dänischen Parlament, fuhren. Dort tauschten sich die bayerischen mit den dänischen Abgeordneten rege aus und erfuhren unter anderem, dass mehr als 50 Prozent der Menschen in Kopenhagen täglich ihr Fahrrad nutzen – egal, ob auf dem Weg zur Arbeit oder in die Freizeit.
Den letzten Tag der Reise markierte ein Besuch bei Gehl Architects. Mit Rasmus Duong-Grunnet sprach Jürgen Mistol über den Unterschied zwischen „Dichtestress“ und „Dichtefreude“, zwei für die Kopenhagener Stadtentwicklung geschaffene Wortschöpfungen. Dabei kam auch die beispielhafte Herangehensweise des Architekten Jan Gehl zur Sprache: Erst der Mensch mit seinen Bedürfnissen, dann der öffentliche Raum und zuletzt das Gebäude. Anschließend informierte Monica Magnussen von der Kopenhagener Stadtverwaltung zu Themen wie Energie, Klima, Verkehr und Mobilität sowie Stadtplanung. Zum Abschluss unternahm die Delegation einen Rundgang durch das seit 1992 in Bau befindliche Stadtquartier Ørestad auf der Insel Amager. Trotz langfristiger Planung und der Beteiligung hochkarätiger Architekturbüros ist dort allerdings noch immer kein wirklich lebendiger Stadtteil entstanden.