Der Parteitag Von Bündnis 90 / Die Grünen Bayern stand ganz im Licht der Landtagswahl im kommenden Jahr. Anlässlich des CSD in Landshut eröffnete Chris Hess von Queer Niederbayern das Programm. Im Anschluss folgte die politische Aussprache, bei der von Staatsministerin Claudia Roth über verschiedene Bundes- und Landtagsabgeordnete aus Bayern bis hin zu Vertreter*innen der Grünen Jugend und einzelner Kreisverbände, die die bayerische Landesregierung und deren Parteien stark kritisierten und für grüne Veränderung plädierten. Tina Winklmann betonte dabei, „der größte Fachkräftemangel herrscht auf der Regierungsbank Bayerns“.
Katharina Schulze und Ludwig Hartmann bekannten sich in ihrer Rede einmal mehr zur militärischen Unterstützung der Ukraine und forderten eine zielgerechte Unterstützung und Entlastung der bayerischen Bevölkerung in Zeiten der Krise. Während Katharina Schulze der CSU vorwarf, „das energiepolitische Sicherheitsrisiko in diesem Land“ zu sein, und klare Worte für die Versuche der CSU fand, Verantwortung auf die Bundesregierung und die Ampel-Parteien abzuwiegeln, betonte Ludwig Hartmann in Richtung Markus Söder „Es kommt auf’s Machen an und nicht auf’s Niedermachen!“: Unter einer Regierungsbeteiligung der Grünen sollen Gebäude effizient saniert sowie Wind und Sonne zum bayerischen Rohstoff werden, denn bezahlbare und saubere Energie sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Bayern. Für die Umsetzung der energiepolitischen Wende forderte Ludwig Hartmann Lösungen, die über eine Legislaturperiode hinaus bestehen werden, und versprach ein offenes Ohr für alle Beteiligten, vom Privathaushalt über Start-Ups bis hin zum großen Unternehmen. Da Kinder und Jugendliche die Zukunft Bayerns seien, machten sich beide Fraktionsvorsitzenden für die Senkung des Wahlalters auf 16 stark. Ferner hielt Katharina Schulze fest, dass Bayern das erste tatsächlich gleichberechtigte Bundesland werden soll: Die Hälfte der Macht in Bayern soll damit den Frauen gehören. Ludwig Hartmann zeigte sich auch überzeugt von Bayerns Vielfalt: „Bayern ist das Land der Trachtenvereine und der queeren Jugend.“
Dass bei der anschließenden Wahl das Duo nicht nur die einzige Kandidatur darstellte, sondern auch mit 95,3% aller gültigen Stimmen zum Spitzenduo für die Landtagswahl 2023 gewählt wurde, verdeutlicht die Geschlossenheit der Partei für den kommenden Wahlkampf. Neben der Konferenz konnte sich Jürgen Mistol mit Vertreter*innen unterschiedlicher Schaustände austauschen, darunter der Bauindustrie Bayern, dem Bayerischen Landesverband für Kultur- und Kreativwirtschaft und Tennet.