Die ehemalige Prinz-Eugen-Kaserne im Münchner Osten ist eine von mehreren freigegebenen Militärflächen, die die Stadt München städtebaulich entwickelt. Auf dem 30 Hektar großen Gelände entsteht seit 2016 ein neues Quartier mit etwa 1.800 Wohnungen für ca. 4.000 zukünftige Bewohner*innen unterschiedlicher Alters- und Bevölkerungsgruppen. Die Wohnungen werden von Baugemeinschaften, Genossenschaften, städtischen und freien Bauträgern errichtet. Es entsteht ein breit gefächertes Angebot für unterschiedlichste Wohnbedürfnisse: zur Miete und im Eigentum, in verschiedenen Gebäudetypen, für alle Haushaltsgrößen und Einkommensgruppen und alternative Wohnformen. Auf Einladung der Bewohnerin und Mitglied der LAG „Silbergrün“, Gunda Krauss, und Mara Roth aus dem Vorstand der Quartiersgenossenschaft hat die Grüne Landtagsfraktion im Rahmen eines Quartiersspaziergangs das Projekt besichtigt und sich über das Zusammenleben informiert. Kernstück ist die ökologische Mustersiedlung mit rund 600 Wohnungen in Holzbauweise. Überhaupt spielt Ökologie eine große Rolle im Quartier: wertvolle Biotope und alter Baumbestand prägen zusammen mit großflächigen Wiesenbereichen den Prinz Eugen Park. Die Flächen der urbanen Gärten können von den Bewohner*innen zum Anbau und von Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen genutzt werden. Zudem gibt es gemeinschaftlich nutzbare Dachgärten in Form von Freiflächen und Terrassen auf den Geschosswohnungsbauten und intensiv begrünte Dachflächen verleihen der fünften Fassade zusätzliche Wohnqualität. Eine zentrale Rolle im Prinz-Eugen-Park spielt die Nachbarschaft und damit der soziale Zusammenhalt. Die jetzigen und zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner können sich an der Quartiersentwicklung beteiligen und ihre Ideen für das gemeinsame Leben im Quartier einbringen. Um Nachbarschaft zu fördern und aktiv mitzugestalten gibt es schon während der Bauzeit der Häuser zahlreiche Angebote für die Bewohnerschaft im Prinz Eugen Park. Um sowohl die Vernetzungsarbeit und die Beteiligung der Bewohner*innen am Quartiersleben als auch Dienstleistungen anbieten zu können, wurde die Genossenschaft für Quartiersorganisation, kurz GeQo, ins Leben gerufen. Weitere Formate zur Beteiligung sind der Quartiersrat als Interessenvertretung der Bewohner*innen sowie verschiedene Arbeitskreise, bei denen man sich einbringen kann. Das Quartier zeichnet sich zudem durch ein vielfältiges Mobilitätsangebot aus, das neben ÖPNV auch Carsharing, Fahrräder, Pedelecs und Lastenräder mit Anhänger zur gemeinsamen Nutzung ermöglicht und damit den PKW entbehrlich machen soll. Am Ende der Führung konnten die Teilnehmer*innen noch von einer der begrünten Dachterrassen einen Blick über das Quartier schweifen lassen. Alle waren sich einig, dass der Prinz-Eugen-Park mehr als nur Wohnraum bietet.