Bei einem Besuch im Oberallgäu informierte sich Jürgen Mistol über die Wohnungsbausituation im Oberallgäu. Zusammen mit den Allgäuer Abgeordneten Ulli Leiner und Thomas Gehring besuchte er das Sozial-Wirtschaft-Werk (SWW) in Sonthofen und das Spital in Immenstadt. Die Grünen sind sich einig, es ist wichtig eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft vor Ort zu haben, die zum Großteil dem Landkreis gehört und mit der man positive Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten habe. Beim Besuch im Spital stellte der Geschäftsführer der Allgäu-Pflege Ulrich Gräf die Zusammenarbeit zwischen den Kreisstiftungen, der Allgäu-Pflege und dem SWW über eine Vermietungsgesellschaft vor. Das Ganze beruhe auf Vertrauen und man könne die Fachkompetenz eines kommunalen Wohnungsbauunternehmens nutzen, lobte Gräf. Die Kooperation ist ein interessantes Modell. Beim SWW drehte sich das Gespräch vor allem um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum - auch in Verbindung mit der Unterbringung von Flüchtlingen. "Unterbringung ist noch kein Wohnen", sprach sich SWW-Geschäftsführer Martin Kaiser für langfristige Strategien, statt nur kurzfristiger Lösungen aus. Hemmnisse bei der Errichtung günstiger Wohnungen seien komplizierte Förderrichtlinien, der Mangel an bezahlbaren Grundstücken und Baurichtlinien, die das Bauen verteuerten. Jürgen Mistol sprach sich dafür aus, in den Kommunen so schnell wie möglich alle Leerstände zu erfassen und diese zum Beispiel mit Städtebaufördermitteln zu sanieren. Angesicht der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt brauche man sowohl kurzfristige wie auch nachhaltige Lösungen um günstige Mietwohnungen zu schaffen. Dabei seien die regionalen Unterschiede zu beachten. In Großstädten stelle sich die Situation anders dar als im ländlichen Raum - in der Oberpfalz anders als im Oberallgäu. Zu lange hat die Politik den Bereich sozialer Wohnungsbau vernachlässigt. Es gibt derzeit auf dem Wohnungsmarkt keinen Puffer für Menschen, die in sozialen Notlagen sind oder geraten, beklagte der grüne Kreisrat Winfried Holzmann.