Auf Einladung von Dr. Andreas Schieder von TenneT besuchte Jürgen Mistol das neue Erdkabelinformationszentrum in Wörth an der Donau. Seit Juli in Betrieb dient die über ein gesamtes Stockwerk reichende Ausstellung als Informationsort über das Projekt SüdOstLink sowie als Begegnungsort für dessen Beteiligte und Kritiker*innen. Während einer Tour durch das EKIZ erläuterte Andreas Schieder den Aufbau der Kabel, den Verlauf der Trassen für den SüdOstLink und die damit einhergehenden Herausforderungen sowie den Gesprächsprozess mit Flächeneigentümer*innen. Da pro Bauabschnitt bis zu 1,6km Kabel in beide Richtungen verlegt werden würden, müsse außerdem der Transport der schweren Kabeltrommeln logistisch bewerkstelligt werden.
Dennoch zeigte sich Andreas Schieder zuversichtlich, dass das Projekt 2027 abgeschlossen werden könne. Denn mit der neuen Bundesregierung und den Prioritäten des Wirtschaftsministers werde SüdOstLink endlich massiv unterstützt, indem das "Gaspedal durchgedrückt" werde - nicht nur bei der Planungsbeschleunigung, sondern auch beim Thema Entschädigung von Landwirt*innen.
Auch Jürgen Mistol hob die Vorteile des Projekts hervor und verwies neben ökologischen Aspekten ebenso auf die Nützlichkeit eines weiten Stromnetzes, das bedarfsgerecht alle Regionen mit erneuerbarer Energie versorge. Denn nicht nur nach Bayern könne Strom geleitet, sondern auch bayerischer grüner Strom in den Norden Deutschlands und Europas geliefert werden.
Im Anschluss erhielt Jürgen Mistol eine Führung über das Kabellager für SüdOstLink im Regensburger Hafen durch Josef Knothe von Prysmian, dem Produzenten der Kabel. Mittlerweile seien hier mehr als 200 Kabeltrommeln gelagert. Die bis zu 90 Tonnen schweren Trommeln würden mit Infrarotkameras sowie GPS-Trackern überwacht, um Vandalismus und Diebstahl von Kabelteilen zu verhindern. Mit einer Lebensdauer von über 70 Jahren erweisen sich die Kabel nicht nur als Leiter von umweltfreundlicher Energie, sondern auch selbst als nachhaltig, zumal die Kabeltrommeln und die Bestandteile der Kabel recycelt werden können.