Jürgen Mistol besichtigte die Regensburger Tafel und half bei der Ausgabe von Lebensmitteln. Jonah Lindinger, Vorsitzende der Tafel Regensburg und stellvertretende Bundesvorsitzende der Tafel, erklärte den Ablauf an Ausgabetagen. Täglich liefern vier LKWs in zwei Touren Lebensmittel, die zwar abgelaufen, aber qualitativ einwandfrei sind, sowie Artikel aus Verkaufsautomaten, die laut Gesetz nur einen Tag darin gelagert werden dürfen. Pro Tag würden ca. 250 Personen, hinter denen mehr als 1.000 Menschen stünden, auf das Angebot der Tafel zurückgreifen.
Eine wesentliche Herausforderung für die Tafel werde in Zukunft die Umstellung auf digitale Lieferscheine darstellen. Denn die überwiegende Mehrheit der ehrenamtlichen Helfer*innen seien die analoge Eintragung seit vielen Jahren gewohnt.
Darüber hinaus sehe sich die Regensburger Tafel trotz einzelner Großspenden finanziellen Engpässen ausgesetzt. So könne das große Kühlhaus auf dem Gelände aufgrund zu hoher Stromkosten nicht betrieben werden. Besonders das fehlende, aber in anderen Kommunen durchaus übliche, Entgegenkommen der Stadt, anfallende Gebühren wie z.B. für die Müllentsorgung zu übernehmen, kritisierte Lindinger. Obwohl die Tafel quasi staatliche Aufgaben übernehme, werde dies durch die Politik zu wenig wertgeschätzt.
Nach einer Führung durch den Ausgabebereich sortierte Jürgen Mistol angeliefertes Obst. Innerhalb von 20 Minuten mussten mehrere Kisten für die Ausgabe vorbereitet werden. Während der anschließenden Verteilung der Lebensmittel, hatte Jürgen Mistol an der Gemüsestation alle Hände voll zu tun. Neben der Ausgabe an die Abholer*innen mussten immer wieder Pakete aus verschiedenen Gemüsesorten zusammengestellt werden, um eine schnelle Abholung zu gewährleisten. Am Ende einer anstrengenden Schicht bewunderte Jürgen Mistol das Engagement, die koordinierte Zusammenarbeit sowie die Mühe aller Ehrenamtlichen, trotz widriger Bedingungen den Abholer*innen ein möglichst breites, gesundes und vor allem ausreichendes Angebot zur Verfügung zu stellen.