Seit fünf Jahren besteht die interprofessionelle Ausbildungsstation am Uniklinikum Regensburg, sodass sich Jürgen Mistol vor Ort selbst ein Bild von dem Modellprojekt machen wollte. Den Landtagsabgeordneten empfingen neben Prof. Martina Müller-Schilling, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, ihr Stellvertreter PD Dr. Stephan Schmid und Pflegedienstleiterin Anna Mahnke auch etliche Teilnehmer*innen am Projekt. In der A-STAR übernehmen Letztere die eigenständige Versorgung mehrerer Patientengruppen, wobei die auszubildenden Pfleger*innen und Medizinstudierenden eng miteinander zusammenarbeiten. Auch die Apotheke des Klinikums sei aktiv in die Betreuung der Patient*innen involviert, sodass durch die Verzahnung der drei Professionen eine bessere und nachhaltigere Betreuung der Patient*innen ermöglicht werde, so Müller-Schilling.
Auch die angehenden Ärzt*innen und Pfleger*innen machten ihre Begeisterung über die Möglichkeit deutlich, einerseits wertvolle und vor allem selbstständige Praxiserfahrung sammeln, andererseits aber immer auf den Rückhalt ihrer Betreuer*innen zählen zu können: alle würden sich als gleichwertiges Teammitglied der A-STAR begreifen. Jürgen Mistol erinnerte sich an seine Zeit als Krankenpfleger zurück, zu der straffe Hierarchien noch Alltag gewesen seien. Insofern sei es bewundernswert, dass sich angefangen von der Direktorin über den Oberarzt bis zu den auszubildenden Pflegekräften hier alle auf Augenhöhe begegnen.
Nach einer kurzen Besichtigung des für A-STAR neu konzipierten Arztzimmers, in dem neben den Ärzt*innen auch alle Studierenden und Auszubildenden arbeiten können, sprach Jürgen Mistol mit den Anwesenden über das Verantwortungsbewusstsein der A-STAR. In der Ausbildungs- und Lehrphase würde eine „green line“ etabliert, damit sich die Teilnehmer*innen der planetaren Grenzen bewusst seien, so Schmid. Jedes Personal solle dabei möglichst frühzeitig für die Herkunft und Qualität medizinischer Produkte sensibilisiert werden. Jürgen Mistol betonte, es dürfe sich gerade im Bereich der Produktion von medizinischen Produkten und Techniken keine Abhängigkeit von China entwickeln. Insgesamt sei es wünschenswert, dass angesichts des großen Fach- und Arbeitskräftemangels der Erfolg von A-STAR ein Anreiz für die Gewinnung neuer Pfleger*innen und Ärzt*innen sein kann.