Investitionen in die Schieneninfrastruktur der Oberpfalz sind überfällig. Denn Zugausfälle, Verspätungen, Personalmangel und fehlende Barrierefreiheit sind traurige Realität in der Oberpfalz – Bahn und Bahnhöfe sind ein zuverlässiger Garant für Schlagzeilen und Gesprächsstoff.
Über den gegenwärtigen Zustand des Verkehrsträgers Schiene, aktuelle Vorhaben in unserer Region und Aussichten für die Zukunft diskutierten Jürgen Mistol und Stefan Schmidt mit Matthias Trykowski, DB Netz AG, Leiter Portfolio Nordbayern, Ministerialrat Stefan Schell, Abteilung für Schienen- und Luftverkehr, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, und Lukas Iffländer, Stellvertretender Bundesvorsitzender, Fahrgastverband Pro Bahn.
Sicher hat sich die Angebotssituation im Nahverkehr verbessert, ebenso die Ausstattung in manchen Bereichen, einige Bahnausbauprojekte rollen an, aber der Klimawandel drängt zur Eile. Es ist klar: Der Schienenpersonennahverkehr ist das Rückgrat für ein gutes und umweltfreundliches Mobilitätsangebot. Hierauf muss in den kommenden Jahren und Jahrzehnten der Fokus in der Verkehrspolitik gelegt werden. Es braucht mehr Investitionen in Infrastruktur und Ausstattung. Die Barrierefreiheit der Bahnhöfe in Schwandorf, Weiden und Amberg muss oberste Priorität bekommen. Die Bahnverbindungen nach Tschechien sind 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs eine Zumutung und bieten keinerlei Anreiz vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Und die Umsetzung des Projektes Metropolenbahn, die Nürnberg und München schneller mit Prag verbinden soll, steht zwar im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans, aber einen konkreten Umsetzungszeitraum gibt es noch lange nicht.
Mit dem Start der Einführung des Deutschlandtaktes 2020 wird es auch Verbesserungen bei der Taktverdichtung in der Oberpfalz geben, ebenso werden Taktlücken geschlossen, oberstes Ziel muss aber sein, die Verlässlichkeit des Bahnangebotes zu erhöhen.
Ein interessanter Artikel zu dieser Veranstaltung ist auch im Neuen Tag nachzulesen.