Auf Anfrage der Bürgerinitiative (BI) „Freunde des Muna-Walds“ besichtigten am 27 Juli, 2021, MdL Jürgen Mistol, Rosi Steinberger, Vorsitzende im Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz, und MdB Stefan Schmidt das ehemalige, exakt auf der Bezirksgrenze zwischen Niederbayern und der Oberpfalz liegende Munitionsdepot Muna. Ziel dieses Besuches war es, sich angesichts der Kontroverse um die Nutzung des Muna-Walds vor Ort zu informieren, und Gespräche mit den Vertreter*innen der BI sowie den Bürgermeistern der Gemeinden Schierling (Christian Kiendl) und Langquaid (Herbert Blascheck) zu führen.
Das rund 176 Hektar große, ehemalige Munitionshauptdepots befindet sich auf dem Gebiet der Marktgemeinden Schierling und Langquaid. Im Jahre 1937 wurde es als „Luftmunitionsanstalt“ gebaut und im Anschluss vor allem als Lagerplatz für Giftkampfstoffe genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen amerikanische Truppen das Gelände. In der Folgezeit siedelten sich einige kleinere Gewerbebetriebe an. Im Zuge der Gründung der Bundeswehr Mitte der 50er Jahre diente das Areal wieder militärischen Zwecken. Im Kontext der Bundeswehrrefom im Jahre 2009 wurde das wegen der 200 Arbeitsplätze für den regionalen Arbeitsmarkt extrem wichtige Depot gegen den Willen der beiden Gemeinden Schierling und Langquaid aufgelöst.
Unmittelbar nach dem Bundesbeschluss das Depot aufzulösen, hatte es die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zum Verkauf ausgeschrieben. Gleichzeitig vereinbarte die BImA mit den beiden Gemeinden, dass über die künftige Nutzung partnerschaftlich beraten und - im Sinne einer interkommunalen Zusammenarbeit - gleichberechtigt entschieden werden solle, wenngleich die Munaüberwiegend, d.h. zu 70 Prozent das Gemeindegebiet Schierlings beansprucht. Diese Vereinbarung führte 2016 zur Einrichtung eines gemeinsamen Planungsverbands, der seitdem die Basis eines intensiven Dialogs zwischen Schierling und Langquaid bildet. Beide Gemeinden konnten sich dabei im Verlauf auf ein gemeinschaftliches Flächennutzungskonzept einigen, welches folgende Eckpunkte beinhaltet:
- das Gelände müsse einer Nutzung zugeführt werden, die mindestens 200 neue Arbeitsplätze garantiert
- die Einwohner beiderGemeinden sollten von dieser Neuausrichtung profitieren und
- die Steuereinnahmen würden den Gemeinden in gleichem Umfang zugute kommen.
Zudem wurde beschlossen das Muna-Gelände als ein “grünes und innovatives Gewerbegebiet” etablieren.
Die Bürgerinitiative „Freundinnen und Freunde des Muna-Waldes Schierling und Langquaid“ möchte den MUNA-Wald in seiner Gesamtheit erhalten, denn der Wald ist ein seit Jahrzehnten gewachsenes fast unberührtes Stück Natur, unbeschreiblich schön und voller Leben. Der Erhalt des MUNA-Waldes trägt zum Klimaschutz bei und könnte ein wundervolles Naherholungsgebiet für die gesamte Bevölkerung sein. Ohne Gewerbe bliebe die Natur erhalten, die Zäune könnten abgebaut und die MUNA für Schierling, Langquaid und Umgebung zum Naherholungsgebiet werden. Natur und gute Luft wären dann der längst fällige Ausgleich für die Zerstörung der Natur durch die B15 neu, durch das Gewerbegebiet Am Birlbaum und den Fleckerlteppich an Gewerbegebieten rings um Schierling, so die Vertreter*innen der BI.